Design innerhalb der Belastungsgrenzen der Erde
Die Schwedin Emma Olbers hat über 20 Jahre Erfahrung im Bereich Design und führt ein eigenes Studio in Stockholm. Ihre Arbeit im Bereich des nachhaltigen Designs ist über die Landesgrenzen hinaus anerkannt und wurde schon mehrfach ausgezeichnet.
Ein zentrales Anliegen in ihrem Streben nach Nachhaltigkeit ist die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Olbers möchte Produkte entwerfen, die in jeder Hinsicht gut sind – also auch gut für unseren Planeten. Konkret bedeutet das, dass die Produkte möglichst wenig CO2-Emissionen verursachen, dass sie vorzugsweise aus erneuerbaren oder recycelten Materialien bestehen, und dass sie sorgfältig gefertigt werden, um lange zu halten. Diese Ziele und Werte stimmen mit jenen von Vestre überein.
Olbers‘ Entwurfsmethode basiert auf dem Konzept der Belastungsgrenzen der Erde („planetary boundaries“), das 2009 unter Leitung von Johan Rockström am Stockholmer Resilience Centre entwickelt wurde. Sie konzentriert sich in ihrem Schaffen auf den Klimaschutz, weil dieser – neben dem Erhalt der Artenvielfalt – von zentraler Bedeutung für das menschliche Überleben ist. Geringe Ausstöße von Treibhausgasen und kreislauforientiertes Design sind dafür von großer Bedeutung. Und weil bei Möbeln etwa die Hälfte der Emissionen aus dem Material stammt, hat Emma Olbers sich besonders viel Mühe bei der Materialwahl gemacht.
Das sind die Designprinzipien von Emma Olbers:
• recycelte, wiederverwendete und umweltfreundliche Materialien verwenden
• unter Beibehaltung der Funktion und Stabilität die Mindestmenge an Material verwenden
• dafür sorgen, dass Möbel pflegeleicht und einfach zu reparieren sind, indem man Standardschrauben und wartungsfreundliche Beschichtungen wählt
• die Möbel langlebig gestalten – und zwar aus gefühlsmäßiger und funktionaler Sicht
• die Wiederverwendung und das Recycling schon beim Gestalten mitdenken, etwa durch leicht zerlegbare Teile und Materialien
• alle Geräte mit erneuerbarer Energie antreiben