Mit Möbeln im Freien das Lernen fördern

In ihrem Buch „Willkommen in Ihrer Welt“ („Welcome to Your World“) stellt die amerikanische Autorin und Architekturkritikerin Sarah Williams Goldhagen fest, „dass die physische Umgebung einer Schule bis zu 25 % der Lernfähigkeit ausmachen kann“. Deswegen sollten bei der Gestaltung einer Schule nicht nur die Klassenräume, sondern alle Merkmale des Geländes berücksichtigt werden, um optimale Lernergebnisse zu erzielen.

Ende 2023 hat Vestre an der Jahrestagung der American Society of Landscape Architects (ASLA) in Minneapolis teilgenommen. Dort ergaben sich Einblicke in die Herausforderungen, mit denen Schulverwaltungen, Bauunternehmen und Landschaftsarchitekt:innen konfrontiert sind. Im Vortrag „Gesunde Schulen, gesunde Gemeinschaften: Wie nachhaltig gestaltete Schulen das Wohlbefinden und die Chancengleichheit fördern“ ging es um aktuelle Themen der Schul- und Campusentwicklung.

Der Bau von Schulen und Schulgeländen sollte stets darauf abzielen, mit den entstehenden Räumen soziale Interaktionen anzuregen, das Lernen zu unterstützen und die Gesundheit der Schüler:innen und des Personals zu fördern – ganz egal, für welche Altersgruppe die Einrichtung bestimmt ist. Bei Vestre liegt das Hauptaugenmerk auf der Schaffung von Treffpunkten, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzer:innen gerecht werden.

Plätze für alle, zu jeder Zeit – ganz in der Nähe

Das Jedermannsrecht (Allemannsretten), das buchstäblich allen Menschen den freien Zugang zur Natur gewährt, ist auf der skandinavischen Halbinsel schon lange verbreitet. Wir bei Vestre weiten das Konzept gerne auf die freie Nutzung von öffentlichen Einrichtungen wie Parks, Kindergärten und Schulen aus.

In Norwegen, Dänemark und Schweden werden Schulhöfe nach Ende der Unterrichtszeit nur selten verschlossen. Vielmehr dienen diese Räume als gesellige Zonen, in denen Kinder und andere Personen spielen und an Aktivitäten teilnehmen können, auch abends und am Wochenende. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Skandinavien von vielen anderen Ländern, in denen die Schulgelände eingezäunt und abgeschlossen werden. Vor allem in den USA, wo fünf Millionen Kinder näher an einer Schule wohnen als an einem Park, ist das ein Paradox.

„Wenn alle Schulhöfe umgestaltet und nach Schulschluss für die Allgemeinheit geöffnet würden, hätten 80 Millionen Menschen Zugang zu einem neuen Park, den sie von zu Hause aus binnen zehn Minuten zu Fuß erreichen“, sagt Andrew Wickham, Projektleiter beim Designstudio LPA mit sechs Büros in Kalifornien und Texas.

Wenn man bedenkt, dass das freie Spiel wesentlich zum Lernen beiträgt, kann sich der Zugang zu Parks oder anderen Spielplätzen – sowohl während des Unterrichts als auch in der Freizeit – positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirken.

Der Zugang zur Natur fördert die kindliche Entwicklung

Eine gesundheitsfördernde Schule muss vielen unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden. Sie braucht Räume, in denen kleinere und größere Gruppen zusammenkommen können, aber auch ruhige Bereiche für individuelles Lernen und zur Entspannung. Dies gilt nicht nur für Klassenzimmer, sondern für die gesamte Schule.

In ihrer Präsentation ging Danielle Cleveland, Projektleiterin bei LPA, darauf ein, dass auch der Kontakt zur Natur die Gesundheit der Kinder fördert und ihnen dabei hilft, Problemlösungsfähigkeiten und kritisches Denken zu entwickeln. Außenbereiche sind ein wichtiger Bestandteil der schulischen Umgebung, da der Zugang zu Grünflächen bekanntlich das Engagement, die Konzentration und die Lernfähigkeit stärkt. Zudem weiß man, dass die Interaktion mit der Natur Stress, Ängste und körperliche Gesundheitsprobleme lindert.

Als Julia E. Hawkinson, Leiterin der Anlagenentwicklung im Los Angeles Unified School District, auf der Konferenz ihre Ergebnisse vorstellte, betonte sie die Wichtigkeit eines begrünten Schulhofs. Er solle sogar in den Lehrplan aufgenommen werden.

Andrew Wickham von LPA teilt diese Ansicht: „Es geht darum, wie dieser Raum genutzt werden soll. Wir müssen den Lehrplan, die Lehrer:innen und ihre Unterrichtsmethoden verstehen, damit wir Räume gestalten können, die all diese Aspekte unterstützen.“

Als konkrete Umsetzung dieses Ansatzes schlägt Julia E. Hawkinson vor, Bäume, Pflanzen und Sträucher, die im Lehrplan vorkommen, auf dem Schulgelände anzupflanzen, damit das Lernen im Außenbereich weitergehen kann. Wir bei Vestre denken den Gedanken mit unseren vielseitigen Außenmöbeln weiter: Auch Sitzgelegenheiten zum Beobachten, Schreiben und Diskutieren können die Lernerfahrung im Freien bereichern.

Bessere Lernumgebungen für jedes Alter

Denken Sie einmal an Ihren Arbeitsplatz: Gibt es dort Gemeinschaftstische zum Essen und Plaudern in den Pausen? Sind die Stühle bequem genug für stundenlanges Sitzen und Arbeiten? Haben Sie passende Räumlichkeiten für Diskussionen und Teamarbeit?

Danielle Cleveland betont die Wichtigkeit von Bereichen mit verschiedenen Funktionen an Schulen, sowohl für Kinder als auch für Jugendliche. Es sollte abgeschiedene Zonen für Gespräche, größere Bereiche für Gruppenaktivitäten und ruhige Plätze fürs individuelle Arbeiten und zur Entspannung geben. Dabei ergeben sich aus den jeweiligen Altersgruppen und Entwicklungsstufen der Schüler:innen unterschiedliche Bedürfnisse.

„Eine Lernumgebung im Kindergarten sieht ganz anders aus als am Gymnasium. Für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen sind jeweils unterschiedliche Dinge ausschlaggebend“, sagt Danielle Cleveland, Projektleiterin bei LPA.

Schulhöfe gehören zu den wichtigsten Treffpunkten im Portfolio von Vestre. Diese besonderen Orte der Begegnung können viel bewirken – nicht nur in der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, sondern auch für den Rest der Gemeinschaft.

Außenmöbel als wichtiges Puzzleteil der pädagogischen Umgebung

Bei der Planung von Schulgeländen steht die Schaffung einer lernanregenden Umgebung sowohl im Innen- als auch im Außenbereich im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang möchte Vestre die Wichtigkeit des passenden Mobiliars hervorheben. Wenn Landschaftsarchitekt:innen einen Schulraum entwerfen, dessen Bereiche auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind, können wir mit unseren Möbellösungen dazu beitragen, dass die Benutzer:innen ihr Potenzial entfalten.

Jedem Projekt geht ein enger Dialog mit allen Beteiligten voraus, damit wir die passenden Möbel zusammenstellen, um die Aktivität, die soziale Interaktion und das Lernen auf einem bestimmten Schulgelände zu fördern. Außenmöbel machen einen großen Teil der pädagogischen Umgebung aus und tragen maßgeblich zu den Lernergebnissen der Schüler:innen bei. Gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeiten wir die optimale Lösung für produktive und gesundheitsfördernde Lernräume.

Wenn diese Räume außerdem der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden, gewinnen alle: die Schüler:innen, die Lehrer:innen und die ganze Nachbarschaft. Möbel wie Gemeinschaftstische und -bänke erleichtern die Kommunikation im Freien. Damit möchte Vestre dazu beitragen, dass die Leute mehr Zeit miteinander verbringen und ein stärkeres Wir-Gefühl entwickeln.